Microsoft Windows Autopatch - vollautomatisiertes Patching aus der Cloud

Matthias
von Matthias
06.10.2022
01:50 MIN

Microsoft hat Anfang Juli eine neue Möglichkeit für die Patchverwaltung releast – Windows Autopatch. Damit übernimmt und automatisiert Microsoft das komplette Patching der Windows 10 und 11 Geräte sowie Teile des Troubleshootings. 

Cyberkriminalität hat hier nichts zu suchen! Im Cyber-Ernstfall hat Sophos den 10-Punkte-Aktionsfall zusammengefasst. (Bild ©Africa Studio - stock.adobe.com)

Was macht Autopatch eigentlich?

Autopatch teilt die Geräte nach dem Onboarding in verschiedene Ringe ein und kümmert sich um die automatische Patchverteilung. Die Verwaltung und Konfiguration wird dabei im Endpoint Manager Admin Center durchgeführt. 

Die Geräte werden in drei Ringe aufgeteilt: First, Fast und Broad. Den vierten Ring „Test“ kann man selbst befüllen. Die Verteilung funktioniert prozentual:

Die Aufteilung der Geräte kann durch den Administrator jederzeit angepasst werden. Die Ringe werden als Windows Update for Business Policies mit entsprechenden Azure AD Gruppen umgesetzt. Die Policies und Gruppen werden komplett automatisiert erstellt, sind jedoch anpassbar. So kann der Zeitversatz der einzelnen Ringe nach eigenen Vorgaben angepasst werden.

Sobald ein neues Update releast wird, durchläuft es einen Ring nach dem anderen. Sollten dabei Probleme auftreten, kann die Verteilung gestoppt werden. Eine automatisierte Deinstallation fehlerhafter Updates ist nicht vorgesehen. Sollten Probleme auftreten, werden diese erfasst, kategorisiert und je nach Art des Problems übernimmt Microsoft oder der zuständige Administrator das Troubleshooting:

So liegen Probleme, die das Gerät direkt betreffen, wie z.B. zu wenig Speicher oder schlechte Netzwerkverbindung, weiterhin beim Administrator. Probleme, die die Updates direkt betreffen, wie z.B. fehlerhafte Policies oder ein fehlendes Updateangebot. Werden durch Microsoft bearbeitet.

Wie bekomme ich meine Geräte in Autopatch?

Autopatch wird in der Tenant Administration für den kompletten Tenant aktiviert. Dabei müssen sowohl für die Geräte als auch die Updates Supportkontakte in der eigenen Firma angegeben werden. Die Zuweisung der einzelnen Geräte zu Autopatch erfolgt danach im Endpoint Manager Admin Center.

Jedes Gerät, das mit Autopatch gepatcht werden soll, muss in Intune ausgerollt sein. Dazu muss es entweder Hybrid Azure AD oder Azure AD joined sein. Nach dem Enrollment in Intune müssen die Geräte einer Azure AD Gruppe „Windows Autopatch Device Registration“ hinzugefügt werden. Diese Gruppe wird automatisch bei der Aktivierung von Autopatch erstellt. Danach werden die Geräte geprüft und evtl. auftretende Probleme vermerkt. Sollte ein MECM im Einsatz sein, muss zum Beispiel das Co-Management entsprechend konfiguriert werden, so dass der Update-Workload bei Intune liegt. Wenn die Geräte Autopatch-Ready sind, werden sie automatisch den Ringen zugeordnet und das Patching beginnt.

Welche Lizenzen werden benötigt?

Windows Autopatch ist in Windows 10/11 Enterprise E3 oder größeren Lizenzen enthalten. Das sind folgende Lizenzpläne:

Diese Lizenzen enthalten alle auch eine vollwertige Intune User Lizenz mit der außer Autopatch auch Appverteilung, Policies sowie Autopilot möglich sind.

Welche Windows-Editionen/-Versionen werden unterstützt?

Alle Business-Editions von Windows 10 und 11 werden unterstützt. Das sind folgende Betriebssysteme:

Die Windows Version muss neuer als 1809 sein und darf nicht EOL sein.

Was sind die Vor- und Nachteile der neuen Lösung:

Der größte Punkt an Autopatch ist, dass man die Kontrolle über die Updates zu einem großen Teil aus der Hand gibt. Dadurch ergeben sich folgende Vorteile:

Und auch Nachteile:

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