Wie Cloud-Projekte erfolgreich baden gehen

netlogix
von netlogix
14.07.2020
04:50 MIN

Der Cloud Monitor der Bitkom gab an, dass Mitte 2019 bereits mehr als 73 % aller deutschen Unternehmen auf Rechenleistung aus der Cloud zurückgegriffen haben. Und dieser Trend soll weiter anhalten. Ein Grund dafür ist die drastisch vereinfachte „Usability“ der angebotenen Services. Konsumieren statt administrieren. Zeit ist Geld. Immer noch.

Image: © WrightStudiof - stock.adobe.com

Die Gründe für die stetig wachsende Cloud-Begeisterung sind dabei mannigfaltig:

Daneben kommen noch weitere ableitbare Gründe und Motivationen zusammen wie Firmen-Merges (Fusionen, Aufkäufe etc.), Entfall des EoS (End of Support)-Controllings, Reduzierung der Komplexität, Steigerung der Agilität und Effizienz, Fokus auf den eigenen Unternehmenszweck, schnelleres Go-to-Market bis hin zur Disruption des Markts. So verlockend diese Worthülsen auch klingen mögen, allesamt verstehen sie sich zuallererst als Möglichkeit, weniger als Garantie! Alles kann, nichts muss.

Anders gesagt: „Bevor Sie ins unbekannt tiefe Wasser springen, sollten Sie schwimmen können.“ Und glauben Sie mir: Auch Cloud-Projekte können baden gehen. Lernen Sie also vorher schwimmen und planen Sie die Umsetzung Ihres Cloud-Projekts hinreichend genau. Und da wir uns in der IT befinden, beziehe ich mich auf die binäre Annahme von „Schwimmer“ und „Nichtschwimmer“. Sie möchten kein Treibholz als Projekt planen, auch wenn dieses suggeriert, dass es schwimmt.

Phase 1: Treiber, Ziele und Strategie

Bei der Planung eines Cloud-Projekts, egal ob groß oder klein, sollten Sie sich mit folgenden drei Absichten beschäftigen: Treiber, Ziele und Strategie. Schreiben Sie alle Absichten und Vorhaben Ihres Cloud-Ansatzes betreffend auf. Eine Mindmap kann Ihnen helfen, all Ihre Gedanken kreativ zu erfassen und zu sortieren.

Phase 2: Vorbereitung

Bereits in dieser frühen, dafür aber äußerst wichtigen Phase, entscheidet sich, ob Ihr Cloud-Projekt baden gehen wird oder nicht. Bitten haben Sie aber keine Angst an dieser Stelle. Es werden sich im Laufe des Projekts noch genug Möglichkeiten ergeben, das Projekt in den Sand zu setzen.

Nachdem Sie Treiber, Ziele und die Strategie schriftlich erfasst haben, können Sie sicherlich schon einige Promoter, also Befürworter, für Ihr Cloud-Projekt gewinnen. Promoter haben eine äußerst wichtige Rolle. Je mehr, desto besser. Binden Sie daher nicht nur Ihre IT bzw. Administration oder den CIO ein, sondern auch die Unternehmensführung und zentrale Fachabteilungen. Die Unternehmensführung hat ein natürliches Interesse an einer effizienten IT, sofern diese dem Unternehmenszweck dient und Prozesse beschleunigt. Die Fachabteilung – oftmals sogar ganz IT-fremd – schafft genau diesen Unternehmenszweck und ist damit zentrales Element der Wertschöpfungskette. Was oder wen müssen Sie nun für einen reibungslosen Cloud-Start vorbereiten?

Das Unternehmen besteht dabei oft aus einer Mischung aus Organisation und Prozessen, mit verschiedenen technischen Rahmenbedingungen. Denken Sie hier an die Informationspflicht, den Personal- und/oder Betriebsrat, fehlende oder zu aktualisierende Richtlinien (z.B. Mediennutzung und Datenschutzerklärung), Sicherungsmaßnahmen wie Zugangskontrollen und Berechtigungsstrukturen, Anbindungsoptionen und Bandbreiten, Versionierungen, bisher eingesetzte Technologien (migrierbar, obsolet, refresh) usw. Fehlt die Vorbereitung für das Unternehmen selbst, erhöht sich die Gefahr, dass Ihr Cloud-Projekt – sie ahnen es – baden geht.

Die Mitarbeiter spielen eine elementare, wenn nicht sogar die elementarste Rolle in Cloud-Projekten. Ich möchte Ihnen dies anhand zweier „Klischee“-Aussagen erläutern, welche Ihnen nicht unbekannt sein dürften. Trotz des Klischees werden Sie den Wahrheitsgehalt schnell in Ihr Unternehmen übertragen können.

Wenn Sie Unternehmen und Mitarbeiter in Ihre Planung einbezogen bzw. berücksichtigt haben, bleibt noch die Kultur. Diese kennen Sie in Ihrem Unternehmen doch am besten. Benötigt "das Neue" einen kulturellen Wandel? Gegebenenfalls sogar ein neues Mindset? Dann müssen Ihre Absichten und Ihr bis dahin schon existierender Plan den richtigen Leuten nähergebracht werden. Die Kultur wird von den Mitarbeitern geschaffen und kann sich anhand von vorgegebenen Leitlinien organisieren. Schaffen Sie eine positive Kultur, bevor Sie versuchen, durch Innovation zu überzeugen und Ihr Vorhaben zu begründen.

Ein einfacher Satz zur Unternehmenskultur von Gründerszene gefällt mir besonders gut: Die Unternehmenskultur beschreibt die Werte, Normen und Einstellungen, welche die Entscheidungen, Handlungen und das Verhalten der Mitglieder einer Organisation prägen.

Die Entscheidung und die Handlung haben Sie schon getroffen bzw. geplant. Wie wird das Verhalten der Mitglieder Ihrer Organisation aussehen bzw. wie sieht das gewünschte Verhalten aus? Haben Sie in Ihrer Entscheidung und Vorbereitung die Werte, Normen und Einstellungen berücksichtigt? Vielleicht hilft Ihnen dazu noch ein Gedanke: Haben Sie Einigkeit über den Geschäftswert Ihrer Innovation schaffen können?

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Cloud-Projekt! Sollten Sie vorhaben, nicht baden zu gehen, sprechen Sie unser Team gerne an. Es lohnt sich!

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